To-do-Listen werden immer länger, aber die Tage scheinbar immer kürzer. Zurück bleibt das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Ständig aufpoppende Krisenmeldungen zerren zusätzlich an den Nerven. Kein Wunder, dass psychische Erkrankungen rasant ansteigen. Zufrieden und zuversichtlich zu bleiben, scheint so unerreichbar zu sein wie ein Hauptgewinn im Lotto. Starten Sie noch heute mit dem Stärken Ihrer mentalen Gesundheit und Resilienz.
Als Apothekerin setze ich auf Prävention. Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen. Gerade in unruhigen Zeiten tut Ruhe der Seele gut. In der Ruhe liegt die Kraft, während Stress ein Feind der Gesundheit, manchmal sogar ein Katalysator für Erkrankungen ist. In diesem Blogartikel verrate ich meine 4 + 17 Tipps, wie Sie Ihre psychische Gesundheit stärken können. Damit die Widrigkeiten des Lebens an Ihnen abperlen wie das Wasser von einer Lotosblüte.

Mentales Wohlbefinden hilft, belastende Situationen besser zu bewältigen, sowie psychische Erkrankungen vorzubeugen oder abzufedern. Menschen, denen starke Belastungen nichts anhaben können, werden als resilient bezeichnet. Manchmal bedarf es nur weniger Verhaltensänderungen. Einfache Maßnahmen können große Wirkung haben.

Warum ist es wichtig, die mentale Gesundheit zu stärken?

Ihr Immunsystem bekämpft Krankheitserreger. Mental gesunde Menschen sind zufriedener und können mit Alltagsstress besser umgehen. So wie ein schwächelndes Immunsystem anfälliger für Infekte macht, kann eine beeinträchtigte psychische Gesundheit sich negativ auf die körperliche Gesundheit auswirken oder gar zu psychischen Erkrankungen führen. Mit mentaler Fitness lassen sich Job, Haushalt und Familie leichter managen. Sie hat somit einen bedeutenden Einfluss auf Ihre Lebensqualität.

Was schadet der mentalen Gesundheit?

■ Sorgen
■ Kummer
■ Gefühl der ständigen Überlastung
■ zu hohe Arbeitsbelastung
■ fehlende Wertschätzung
■ Beziehungsprobleme
■ Trauer
■ Einsamkeit
■ Arbeitslosigkeit
■ finanzielle Probleme
■ Reizüberflutung
■ Sucht …
All das verursacht negativen Stress und beeinträchtigt das psychische Wohlbefinden.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen gesundem Geist und gesundem Körper?

Körperliche Gesundheit fördert das seelische Wohlbefinden. Beginnen wir mit den Basics.

Auf die Gefahr hin, dass Sie es nicht mehr hören können, wiederhole ich es dennoch. Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind Ihr bestes Investment für Ihre geistige und körperliche Gesundheit. Wenn Sie gesund altern möchten, ernähren Sie sich ausgewogen und bewegen sich fleißig.

  1. Ernährung
    Kochen Sie selbst und vermeiden Sie Fast-Food. Das freut sich nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch Ihren Geldbeutel. Junk-Food bedeutet ein zu Viel an Kohlehydraten, Salz, Zucker, Aromen und Transfetten und ein zu Wenig an wertvollen Nährstoffen, wie Vitaminen, Spuren- und Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren. Setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit erntefrischem, heimischem Obst und Gemüse mit einer Extraportion Vollkorn, Samen und Nüssen, aber auch mit hochwertigen Pflanzenölen. Frische, nährstoffreiche Kost tut Ihrem Körper und Ihren Nerven gut.

  2. Bewegung
    Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie eine Sportskanone werden. Bauen Sie so viel wie möglich Bewegung in Ihren Alltag ein. Steigen Sie zum Beispiel ein paar Stationen früher aus dem Bus oder der Straßenbahn aus und gehen den Rest zu Fuß, fahren Sie mit dem Rad oder ignorieren Sie den Lift. In Handumdrehen fühlen Sie sich entspannter. Obendrauf steigt Ihre Konzentration, weil Ihr Gehirn besser durchblutet wird. Und das alles nur, weil Sie sich mehr bewegen.

  3. Vitamine & Co: Nährstoffe zum Stärken der mentalen Gesundheit
    Vitamin-B-Komplex als Allrounder für psychisches Wohlbefinden
    Vitamin-C: Ein Mangel wird mit psychischen Störungen in Beziehung gebracht.
    Vitamin D – Spiegel überprüfen lassen und allfälligen Mangel ausgleichen
    Magnesium: Wussten Sie, dass Ihr Bedarf in stressigen Zeiten steigt?
    Omega-3-Fettsäuren zur Konzentrationssteigerung und zur Linderung von Entzündungen infolge von Stress
    Ubichinon bzw. Coenzym Q10 für mehr Energie
    Cholin bzw. Lecithin für mehr Ausgeglichenheit, wenn Sie unter Dauerstrom stehen.
    Probiotika: Ihr Hirn kommuniziert mit Ihrem Darm. Sind Sie gestresst, stresst das auch Ihren Darm.

  4. Heilpflanzen gegen Stress und Unruhe
    Lavendel fördert den Schlaf.
    Passionsblume beruhigt und nimmt Ängste.
    Ginseng- und Taigawurzel aktivieren, fördern die Konzentration und machen stressresistenter.
    Rosenwurz, wenn die Batterien sich entleeren
    Baldrian, Melisse, Hopfen als Allrounder zum Beruhigen
    Safran für positive Stimmung
    Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung, aber Vorsicht Wechselwirkungen!!

Mehr zu diesem Thema in meinem Blogartikel Lavendel & Co.

Einfache Tipps damit Sie mental gestärkt Ihren Alltag meistern können

  1. Kommen Sie zur Ruhe.
    Alles, was Sie entspannt, ist erlaubt: Autogenes Training, Yoga, Meditation, Muskelentspannungs- und Atemübungen oder was Ihnen sonst gefällt. Hauptsache, Sie kommen zur Ruhe.

  2. Schlafen ist gesund.
    Sorgen Sie für ausreichend Schlaf. Bei Schlafproblemen fragen Sie nach in Ihrer Apotheke.

  3. Egal wie groß die Anforderungen im Alltag sind, bleiben Sie körperlich aktiv.
    Sport hilft zu entspannen und die Psyche zu stabilisieren.

  4. Halten Sie Ihr Gedankenkarussell mit Achtsamkeit an.
    Schärfen Sie Ihre Sinne und nehmen Sie Ihre Umwelt bewusster wahr. Wann haben Sie zuletzt den singenden Vögeln zugehört oder den Lauf der Jahreszeiten verfolgt? Trinken Sie Ihren Kaffee in der Pause nicht hastig, sondern inhalieren Sie das Aroma, schließen vielleicht kurz Ihre Augen und nehmen erst dann den ersten Schluck. Langsam und bedächtig. Bemerken Sie den Unterschied? Plötzlich schmeckt der Kaffee besser und Ihr Atem geht ruhiger. Dieses kurze Ausloggen vom Alltag frisst keine Zeit, tut aber gut. Mit Achtsamkeit können Ihre Gedanken zur Ruhe kommen.

  5. Reizüberflutung ade!
    Ich kenne permanente Reizüberflutung aus eigener Erfahrung, denn ich arbeite in einem Einkaufszentrum. Das bedeutet den ganzen Tag lang Lärm: Musik ohne Ende aus den Lautsprechern der Mall, KollegInnen und KundInnen, die sich übertönen wollen und das ständig läutende Telefon im Hintergrund. Manchmal ist der Lärmpegel unerträglich hoch. Da hilft nur eines, nämlich privat den Kontrapunkt zu setzen: Handy auf lautlos stellen, Social Media nur am PC und bewusst nutzen und sehr viel Ruhe. Gönnen Sie sich Zeiten, in denen Sie nicht erreichbar sind.

  6. Es müssen nicht immer große Meilensteine sein.
    Auch mit kleinen Schritten kommen Sie vorwärts, nur eben langsamer. Klopfen Sie sich ruhig einmal auf die Schulter, wenn Sie etwas geschafft haben. Das motiviert Sie für die nächste Etappe.

  7. Bringen Sie Ihr Leben in Balance.
    Arbeits- und Privatleben sollten im Gleichgewicht sein, um Überlastung und Dauerstress zu vermeiden. Ich weiß, das ist ein kniffliger Punkt. Daran zu arbeiten, lohnt sich langfristig.

  8. Ich-Zeit
    Kürzere und längere Momente nur für Sie zum Entschleunigen: Lesen Sie ein gutes Buch, hören Sie Ihre Lieblingsmusik und tanzen Sie dazu, gehen Sie spazieren, schwimmen Sie oder machen Sie das, was Sie gerne tun und was Ihnen guttut.

  9. Ich bin dann mal weg.
    Gönnen Sie sich regelmäßig kleine Auszeiten vom Alltag. Wann haben Sie das letzte Mal einen Ausflug gemacht? Es müssen nicht immer große Reisen sein. Ständig träumen wir von der Ferne. Dabei liegt so viel Schönes so nah. Haben Sie Ihre Heimat schon einmal mit den Augen eines Touristen betrachtet? Welche Unternehmungen würden Sie ihm in Ihrer Region empfehlen? Oder wann waren Sie das letzte Mal im Kino, im Theater oder in der Oper oder in Ihrem Lieblingslokal?

  10. Ist das Glas halb leer oder halb voll?
    Eine positive Grundeinstellung können Sie erlernen. Sie werden sehen, damit lebt es sich leichter.
    Nennen Sie drei positive Erlebnisse des heutigen Tages. Vielleicht fallen Ihnen beim nächsten Mal schon fünf ein. Irgendwann wird das Positive das Negative überwiegen.

  11. Den Druck herausnehmen.
    Wollen Sie wirklich? Oder sollen Sie nur? Warum wollen Sie bestimmte Ziele erreichen? Mit einem Fingerschnippen wird z.B. aus einem Coach-Potato keine Sportskanone oder aus einer nimmersatten, kugelrunden Person keine Bohnenstange werden. Setzen Sie sich
    realistische Ziele oder sehen Sie einen Kompromiss nicht als Niederlage.

  12. Beziehungen pflegen, die guttun.
    Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir brauchen andere, um nicht seelisch zu verkümmern. Einsamkeit macht krank, toxische Beziehungen ebenso. Entrümpeln Sie Ihre Kontakte so regelmäßig wie Ihren Kleiderschrank. Umgeben Sie sich privat nur mit Menschen, die Ihnen guttun.

  13. Selbstliebe als Schlüssel zum Glück
    Seien Sie nicht immer so kritisch mit sich selbst. Niemand ist frei von Makel.

  14. Der Vergleich hinkt.
    Seien Sie zufrieden mit sich und dem, was Sie erreicht haben. Vergleichen Sie sich nicht ständig mit anderen. Es wird immer jemand besser, schöner, erfolgreicher und wohlhabender als Sie sein. Social Media trimmt uns darauf, uns permanent mit anderen zu vergleichen. Und wozu? Damit wir uns schlecht fühlen, nachdem wir uns Stunden lang auf Hochglanz polierten, korrigierte oder KI-generierte Fotos reingezogen haben? Kennen Sie jemanden, der im wirklichen Leben ständig gestylt und happy peppy durch die Gegend stolziert? Ich jedenfalls nicht.

  15. Sinnvolle Tätigkeit mit Suchtfaktor
    Wenn Sie einen Sinn in Ihrem Tun sehen, sind Sie ein Glückspilz. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin Apothekerin aus Leidenschaft. Es freut mich, wenn ich meine KundInnen dabei unterstützen darf, gesund zu bleiben oder es zu werden. Ihr Lob beflügelt mich, genauso wie als Autorin positive Leserrückmeldungen. Nach solchen Endorphin-Ausschüttungen könnte ich süchtig werden. Ein Viertel unserer Lebenszeit verbringen wir am Arbeitsplatz. Somit zahlt sich die richtige Wahl aus. Gartenarbeit ebenso, lesen Sie meinen Blogartikel Gärtnernd zu mehr Wohlbefinden.

  16. Reden hilft, wenn es mal nicht rund läuft.
    Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson. Reden Sie sich Ihr Leid von der Seele. Das ist kein Zeichen von Schwäche. Hilfe zu suchen und anzunehmen, ist ein Zeichen von Stärke. Es erfordert manchmal sehr viel Mut.

  17. An Krisen wachsen
    Manchmal kann das Schicksal grausam zuschlagen. Suchen Sie sich professionelle Hilfe in Krisenzeiten. Lesen Sie dazu meinen Blogartikel Seele in Not.
    Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen wie meinen Romanfiguren gelingt, Steine, die Ihnen in den Weg gelegt werden, Stück für Stück wegzuräumen. Möge nach einer finsteren Ecke wieder die Sonne scheinen.

Wie kam Barbara Schwarzl, die schreibende Apothekerin, auf die Idee, einen Blogartikel mit Tipps für die seelische Gesundheit zu schreiben?

Tipps für die Erhaltung der körperlichen und mentalen Gesundheit gehören zu meinem Berufsalltag. Als Autorin setze ich mich intensiv mit psychiatrischen Erkrankungen auseinander, um mit Vorurteilen aufzuräumen. Vor einer Erkrankung der Psyche ist niemand, aber wirklich niemand gefeit.
Für meinen Jahresrückblick 2024 kristallisierte sich bald der Titel „In der Ruhe liegt die Kraft“ heraus. Der Text nahm schnell epische Ausmaße an. Deshalb machte ich aus einem ultralangen Artikel zwei: einen persönlichen Jahresrückblick und diesen Fachartikel.

Wie können Sie mit mir weiter in die Welt der menschlichen Psyche eintauchen?

Mit meinen Büchern:

Spurensuche. Diagnose Schizophrenie
Dreierblues
Nicht ohne meine Schatulle

Mit meinen Blogartikeln:

Sorgen und Angst fressen die Seele auf
Seele in Not
Hilfe bei Gewalt in der Familie
Herbstblues ade
Lavendel & Co

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Alles Liebe,
Ihre @schreibendeApothekerin