Früher galten Schrebergärten als spießig. Heute sind die Wartelisten dafür ellenlang. Gärtnern und zurück zur Natur liegen im Trend. Natürlich der Umwelt zuliebe. Aber was soll Gartenarbeit bitte schön mit der Gesundheit zu tun haben? Wenn Sie sich dabei das Kreuz verreißen, kann das nicht gesund sein, sagen Sie sich vermutlich. Das Grün mit kräftigen Farbtupfern ist schön für das Auge. Deswegen soll es gut für die Seele sein? Die grüne Oase als Rückzugsort vom stressigen Alltag, als Seelenschmeichler, als Burnout Prophylaxe, als Ort des Glücks? In diesem Blogartikel nenne ich Ihnen 11 Vorteile der Gartenarbeit für Ihre Gesundheit. Im Frühling ist der ideale Zeitpunkt, um damit zu beginnen. Sie haben keinen Garten? Viele Pflanzen eignen sich durchaus für Balkon und Terrasse. Ich habe auch einmal klein begonnen und laufend Lust auf mehr bekommen.

Ich bin Barbara Schwarzl, die schreibende Apothekerin. Als Apothekerin und Autorin von psychologischen Romanen liegt mir Ihre Gesundheit am Herzen. Pflanzen begleiten mich mein ganzes Leben lang. Wenn Sie diesen Artikel gelesen haben, werden Sie verstehen, warum das so ist.

11 Vorteile der Gartenarbeit für die Gesundheit:

  1. Der Garten als Fitnesstrainer
    Fitnesscenter reizten mich nie, auch früher nicht, als ich noch keinen Garten hatte. Ich konnte meinen inneren Schweinehund nicht überwinden. Kennen Sie das?
    Heute ist der Garten mein Fitnessgerät. Manchmal spüre ich Muskeln, von denen ich vorher nicht gewusst hatte, dass ich sie habe. Außerdem bin ich viel an der frischen Luft, denn es gibt immer etwas zu tun: Samen säen oder junge Pflanzen setzen, Unkraut jäten, mulchen, gießen, Rasen mähen, Hecken und Bäume schneiden … Garteln hält fit. Probieren Sie es aus! Körper und Geist kommen in Schwung. Sie trainieren Ihre Muskeln und stärken Ihr Herz. Ich warne Sie, Gartenarbeit kann süchtig machen.

  2. Vitamin D-Produktion ankurbeln
    Als Hobbygärtner sind Sie regelmäßig an der Sonne. So kann Ihr Körper mehr Vitamin D produzieren. Ihre Knochen, Ihr Immunsystem und vieles andere mehr benötigen das Sonnenvitamin. Denken Sie ebenso an Ihre Haut. Vergessen Sie den Sonnenschutz nicht in den Sommermonaten.

  3. Der Garten als Stimmungsaufheller
    Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Menschen, die gärtnern, gerne gut drauf sind? Frische Luft, Licht und Bewegung kurbeln die Serotoninproduktion an und heben die Stimmung. Ein Mangel dieses Botenstoffs wird mit Depressionen assoziiert. Hätten Sie gedacht, dass ein Bakterium einen Einfluss auf den Serotoninhaushalt haben kann? Mycobacterium vaccae kommt im Boden vor und soll laut Studien an Mäusen Neurone im Gehirn aktivieren, die Serotonin produzieren. Wie wir es drehen oder wenden, in der Erde wühlen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen macht einfach glücklich.

  4. Mehr Gelassenheit durch Gärtnern
    Manches lässt sich nicht erzwingen. Die Natur zeigt uns immer wieder Ihre Grenzen auf. Bevor ich unseren Garten in Angriff nahm, studierte ich Gartenbücher und plante die Beete bis ins letzte Detail. Ein Wolfsmilchgewächs durchkreuzte ständig meine Pläne. Es hatte sich in einem der Beete gemütlich gemacht und verteidigte hartnäckig sein Revier. Ich grub es immer wieder aus und setzte jene Blumen, die mir gefielen. Die Wolfsmilch gab nicht auf. Irgendwann arrangierte ich mich mit ihr und duldete sie fortan in Maßen. Dieses Jahr entdeckte ich sie an einer neuen Stelle: umwachsen vom Polsterphlox. Dieses Arrangement sieht bezaubernd aus (siehe obiges Foto). Jetzt sind wir versöhnt.
    Andere Pflanzen, die ich verhätschelte, gediehen wiederum nicht. Oder invasionsartig einfallende Schnecken fraßen alles ratzeputz auf. Solche Niederlagen lehren mich, mich in Gelassenheit zu üben. Manche Dinge sind wie sie sind und lassen sich nicht ändern. Mit dieser Einstellung lebt es sich leichter.

  5. Sinnsuche im Garten
    Kennen Sie das? Tausende Dinge sind zu tun und am besten gleichzeitig, begleitet von nervtötenden Gesprächen und dem penetrant klingelnden Telefon. Und abends wartet die Hausarbeit. Die Heinzelmännchen sind im Dauerstreik. Irgendwann, fragt man sich, warum man sich das alles antut. An solchen Tagen schlendere ich mit Vorliebe durch den Garten und staune immer wieder aufs Neue über die Wunder der Natur. Wo, am Tag davor noch nichts geblüht hat, erwartet mich ein Farbenrausch. Vögel stimmen ein Abendkonzert an. Alles ist so friedlich, beinahe idyllisch und der Ärger weit weg. Auf einmal hat alles einen Sinn. Alle Zweifel nimmt der Wind mit sich.

  6. Der Garten für die mentale Gesundheit
    Wir sind alle gestresst in dieser turbulenten Zeit. Permanente Erreichbarkeit, negative Schlagzeilen, Zukunftsängste, Krieg, Inflation und Dauerbrenner Corona versetzen uns und unsere Gehirne in Stress. Meditation oder Yoga sind nicht jedermanns Sache. Auch nicht meine. Ich umsorge lieber Pflanzen. Das hat ebenso meditativen Charakter. Verbinden auch Sie das Schöne mit dem Nützlichen. Es lässt Sie zur Ruhe kommen. Ihr Balkon, Ihre Terrasse oder Ihr Garten ist fortan Ihre Oase der Ruhe, Ihr Ort der Entschleunigung. In unserer hektischen Zeit sind solche Rückzugsmöglichkeiten wichtig. Das Grün der Natur, der Vogelgesang und das Summen der Bienen und Hummeln entspannt ungemein. Regelmäßige Phasen der Entspannung helfen wiederum einem Burnout vorzubeugen.

  7. Garteln hebt den Selbstwert
    Können Sie sich noch daran erinnern, als Sie als Kind etwas für Ihre Eltern gebastelt oder gemalt hatten? Ja, ich weiß, das ist schon ewig her. Zuerst war die Vorfreude und als die Eltern sich über Ihr Geschenk freuten, freuten Sie sich mit ihnen. Sie fühlten sich toll. Ihr Selbstwert stieg ins Unermessliche. Ähnlich ist es mit dem Garteln. Beim Säen und Pflanzen üben Sie sich in Vorfreude. Wenn alles wächst und gedeiht, freuen Sie sich erst recht. Das Rackern hat sich gelohnt. Sie können sich auf die Schulter klopfen. Das haben Sie aus eigenem Antrieb geschafft. Das ist das Werk Ihrer Hände Arbeit. Sie können stolz auf sich sein.

  8. Vitaminkick durch frisches Obst und Gemüse
    Sie brauchen sich keine Gedanken mehr über zu lange gelagertes Obst und Gemüse machen. Denn künftig ernten Sie alles frisch. Vieles können Sie sogar in Töpfen auf Balkon und Terrasse ziehen. Mit einer ausgewogenen Ernährung versorgen Sie Ihren Körper optimal mit allen wichtigen Vitalstoffen. Das ist ein gutes Investment in Ihre körperliche und mentale Gesundheit. Mehr darüber in meinem Blogartikel Lavendel & Co.

  9. Gärtnern fördert die Kreativität
    Natürlich soll Ihr Garten unverwechselbar sein und Ihre ganz spezielle Handschrift zeigen. Sie experimentieren mit Farben und Formen, setzen Gartenaccessoires in Szene, Sie basteln sich Rankhilfen, vielleicht beginnen Sie sogar mit dem Töpfern. Garteln fördert Ihre Kreativität. Es ist ein erfüllendes Hobby, macht Spaß und tut Ihrer Seele gut.

  10. Garteln verbindet
    Mit Hobbygärtnern verhält es sich ähnlich wie mit Tierbesitzern. Sie kommen mit Gleichgesinnten schnell ins Gespräch. Sie tauschen ihre Erfahrungen aus, manchmal sogar ihre Sämereien oder Ableger. Soziale Kontakte tun uns allen gut. Das wissen wir spätestens seit Corona.

  11. Gartenbautherapie
    Die positiven Effekte der Gartenarbeit werden schon lange bei der Behandlung von Personen mit psychischen Erkrankungen eingesetzt. Die Bandbreite reicht von Schizophrenie über Traumabewältigung bis zur Burnout-Behandlung. Deswegen wurden in Pflegeheimen, Rehabilitationszentren, Schulen und sogar in Gefängnissen Gärten angelegt, wo Psychologen, Psychiater, Psychotherapeuten u.a. ihren KlientInnen begleitend zur Seite stehen. Gartenarbeit reduziert Stress, der wiederum psychische Erkrankungen auslösen oder verstärken kann. Menschen mit psychischen Erkrankungen sind oft erschöpft und antriebslos. Ihre Medikamente lösen vielfach Gewichtsprobleme aus. All das verbessert sich durch das regelmäßige Gärtnern mit der regemäßigen Bewegung, die obendrauf Freude bereitet. Diese gesellige und erholsame Tätigkeit, aber auch das Glücksempfinden verstärken das positive Denken und positive Emotionen. Garteln tut gut, egal ob Sie jung oder alt, mental gesund oder krank sind.

Habe ich Sie überzeugt, dass Gärtnern zu mehr Wohlbefinden führt und der Gesundheit guttut? Der Garten kann Fitnessgerät und Psychotherapeut in einem sein. Er verbessert das körperliche und seelische Wohlbefinden. Aber beginnen Sie gemächlich. Stecken Sie sich nicht zu große Ziele. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Ein Garten wächst und verändert sich mit der Zeit.
Zwischen den Zeilen haben Sie sicher herausgelesen, dass es mir in diesem Artikel vorrangig um den Einfluss der Gartenarbeit auf die psychische Gesundheit geht. Sie liegt mir sehr am Herzen, auch in meinen psychologischen Romanen. Geht es unserem Geist nicht gut, spüren wir das genauso körperlich. So betreibt Emma, die Hauptfigur aus Nicht ohne meine Schatulle exzessive Gartenarbeit, wenn die Angst ihr die Luft zum Atmen nimmt.

Schluss, wir haben genug über das Arbeiten gesprochen. Genießen Sie nun Ihren Garten. Auch das gehört dazu. Suchen Sie sich einen schönen Platz für Ihren Liegestuhl und lassen Sie sich dort mit einem Buch – gerne auch mit einem von mir – nieder. Wie wäre es mit einer Kopfreise nach Venedig, in die [Normandie[ normandie, ins Baltikum oder in die Dominikanische Republik? Haben Sie es erraten? Genau, ich lasse gerne meine Seele baumeln, in unserem Garten und auf Reisen.

Viel Spaß beim Garteln und Lesen. Bleiben Sie gesund!
Ihre schreibende Apothekerin

P.S.: Mehr von der schreibenden Apothekerin

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