2024 grätschte sich das Leben frech zwischen meine Buchprojekte. Dennoch blicke ich entspannt zurück und hoffnungsvoll voraus. Aus Venedig weiß ich, dass sich Umwege manchmal lohnen. 2024 lehrte mich, dass für alles irgendwann der richtige Zeitpunkt kommt. Mein Jahresmotto war „in der Ruhe liegt die Kraft“. Besonnen und zuversichtlich navigiere ich mich durch diese stürmischen Zeiten. Der Wind bläht die Segel auf, aber der Sturm kann mir nichts anhaben. In diesem Jahresrückblick 2024, #jahresrückblog24, erzähle ich Ihnen von erfüllten Träumen, von Tabuthemen und von meinen Autoren-Projekten. Außerdem verrate ich, was meine Erkenntnisse des Jahres 2024 für die seelische Gesundheit bedeuten.

Mein 2024 war nicht tschingderassabum, aber auch nicht ojemine, sondern ganz relaxt ohne Meilensteine. Große Würfe blieben aus. Das macht nichts. Mit kleinen Schritten erreicht man ebenso die Zielgerade. Lesen Sie selbst!
Übrigens, ohne Judith Peters, der Bloggerin von Sympatexter, gäbe es diesen Blogartikel nicht. Sie rief zum traditionellen #jahresrückblog auf und ich konnte mich ihrer Begeisterungskraft nicht entziehen.

Meine Autoren-Projekte 2024:

Venedig-Reisebuch:
Ich liebe Venedig und kenne es wie meine Westentasche. Seit meinem Reiseroman Alles anders. Auf Umwegen angekommen floss sehr viel Wasser durch die Lagune, inklusive zahlreicher Acque alte. Ich ging mit der Idee, ein praxistaugliches Reisebuch über Venedig zu schreiben, so lange schwanger wie eine Elefantenkuh. Anfang des Jahres setzten die Wehen ein. Ich begann euphorisch zu schreiben, hielt das Tempo aber nur ein paar Wochen. Gewissensbisse folgten, aber die Verlockungen der warmen Jahreszeit waren zu groß.
Das Schreiben war ins Stocken geraten, aber nicht mein Erkundungsdrang. 2024 verbrachte ich zwei Kurzurlaube zu Recherchezwecken in der Serenissima, so viele wie schon lange nicht mehr. Recherche für ein Reisebuch macht Spaß, denn sie lässt sich wunderbar mit Urlaub verbinden: Mit inspirierenden Begegnungen, gutem italienischem Essen, zahlreichen Espressi und dem einen oder anderen Aperol Spritz Veneziano.

Schreibkurs:
Schreiben sei ein Handwerk. Ein Schreibkurs stand längst auf meiner To-Do-Liste, damit meine Bücher immer besser werden. Mit Lerning by Doing ging ich an die Planung meines nächsten Romans heran. Gemäß meines Jahresmottos komme ich mit dem Online-Kurs und dem Romanplot gemächlich voran.

Romanidee:
Sie spukt mir fast so lange wie jene für das Venedig-Reisebuch im Kopf herum. Es soll eine heitere Geschichte der Generation 40plus oder 50plus mit allen erdenklichen Hochs und Tiefs werden. Dank der Tipps der Schreibtrainerin werden die Figuren allmählich lebendig. Auch der Plot gedeiht. Leider stecke ich noch immer in der Planungsphase. Gemach, gemach!
Möchten Sie mit meiner Community auf Social Media an der Romanentwicklung mitwirken? Folgen Sie mir gerne auf FB u. IN und beantworten Sie bitte meine Fragen.

Kurzgeschichten:
2023 schrieb ich fleißig Kurzgeschichten und nahm an Ausschreibungen teil. 2024 drückte ich die Pause-Taste. Zwei Buchprojekte sind schon eines zu viel.

Social Media:
Als Selfpublishing-Autorin versuche ich auf Facebook und Instagram meine bislang fünf veröffentlichten Bücher an die richtigen LeserInnen zu bringen. Posts und Reels grafisch ansprechend zu erstellen, frisst so viel Zeit wie ein nimmersattes Ungeheuer. Der sich ständig ändernde Algorithmus und eine scheinbar Social-Media-müde Community lassen mich manchmal zweifeln, ob sich der Aufwand lohnt.

Medienapothekerin:
Seit 2023 bin ich für die Österreichische Apothekerkammer ehrenamtlich als Medienapothekerin tätig. Freitags erscheinen meine Mini-Artikel abwechselnd mit jenen von anderen KollegInnen in der Gesundheitsbeilage der Kleinen Zeitung. Die positiven Rückmeldungen meiner KundInnen freuen mich. Auffallend ist, dass die auf meinen Social-Media-Kanälen recycelten Artikel manchmal größere Reichweiten als meine Buch-Beiträge erzielen. Kompakte Gesundheitstipps scheinen zu interessieren.

Was mich 2024 lehrte

Die Welt gerät zunehmend aus den Fugen. Krisen allerorten. Kriege, Klimanotstand, Firmenpleiten und politische Erdbeben bereiten Magenbeschwerden. In diesen stürmischen Zeiten zufrieden und zuversichtlich zu bleiben, ist für jede(n) von uns eine Herausforderung. Die Zukunft mag schon rosiger gewesen sein. Das ist die schlechte Nachricht. Aber es gibt auch eine gute. Einfache Maßnahmen können große Wirkung erzielen, damit sich die Seele wohlfühlt.
Als Apothekerin ist Gesundheit für mich das höchste Gut, das es zu erhalten gilt. “Vorsorgen ist besser als Heilen” ist meine Devise. Wissen in den Alltag zu integrieren, mit Gewohnheiten zu brechen, ist so eine Sache. Vermutlich sitzen wir im gleichen Boot. 2024 brachte Aha-Erlebnisse. Regelmäßige Momente der Ruhe taten unglaublich gut.
2024 bedeutete für mich: weniger Stress, mehr Pausen, Zeit für Achtsamkeit und Entschleunigung, und wunderschöne Urlaube! Ich hing nicht wie ein Faultier herum. Ein paar Stunden weniger Dienst in der Apotheke hatten den Effekt von regelmäßigen Kurzurlauben. Nach den für meinen Berufsstand herausfordernden Pandemiejahren tat das gut. Meiner manchmal von Neurodermitis geplagten Haut ging es blendend. Nicht umsonst wird die Haut als Spiegel der Seele bezeichnet.

Meine Erkenntnisse aus 2024

• Es lässt sich nichts erzwingen. Manches ist, wie es ist und damit basta.
• Zügel lockern, aber nicht komplett loslassen. Sich selbst und seinen Zielen treu bleiben, gelegentlich nachjustieren.
• Nicht verbissen einem Ziel hinterherjagen, es überdenken oder auf den geeigneten Moment warten.
• Mit Kurzurlauben Abstand zum Alltag gewinnen.
• Dankbar für die kleinen Dinge des Lebens sein.
• Kleine Belohnungen zwischendurch.
• Mit Achtsamkeit werden kleine Momente zu Glücks-Boostern.
• Nach arbeitsintensiven Phasen entspannende folgen lassen.
• Tätigkeiten an das Wetter und den Lauf der Jahreszeit anpassen, z.B. bei Sonnenschein nicht in der Schreibstube verkriechen.
• Aus Schreibpausen kein Drama machen, sondern darauf vertrauen, dass der Flow zurückkehrt.

Demnächst folgt hier ein Blogartikel mit meinen Erkenntnissen aus 2024 und zahlreichen Tipps für Ihre seelische Gesundheit. Als Apothekerin bin ich Gesundheitsexpertin. Als Autorin beschäftige ich mich gerne mit der menschlichen Psyche. Mentales Wohlbefinden hilft, belastende Situationen leichter zu bewältigen. Stichwort Resilienz. Außerdem hilft es, psychische Erkrankungen vorzubeugen oder abzufedern. Wie gesagt, bald mehr dazu.

Von Abwarten und Tee trinken und erfüllten Träumen

Kopflos voranstürmen ist nicht mein Ding. Auf den richtigen Moment und auf die Erfüllung von Träumen zu warten, hingegen schon.

Ostsee:
Ich liebe das Meer, am allermeisten, wenn es wohlig warm ist. Seit Kindheitstagen träumte ich davon, mich irgendwann in einen Strandkorb an der Ostsee zu kuscheln, versonnen aufs Meer zu blicken und zu lesen. 2024 ging mein Traum beinahe in Erfüllung. Ich war auf der Insel Rügen. Endlich sah ich die Strandkörbe. Es wurde nichts mit Baden, in den Korb Kuscheln und aufs Meer Blicken. Mit Mütze, Schal und Handschuhen ging meine Lust auf das Lesen und Schwimmen in der kalten Ostsee baden. Inzwischen weiß ich, dass die Strandkörbe des Windes wegen dem Wasser abgewandt sind. Schade.
Schön war es an der Ostsee trotzdem. Irgendwann sehen wir uns wieder, liebe Strandkörbe, aber bei anständig warmen Temperaturen bitte schön.

Im September wollte ich zwei Wochen auf den Kykladen verbringen. Wegen eines Missverständnisses wurde daraus nur eine. Zuerst ärgerte ich mich wie das Rumpelstilzchen. Dann tröstete ich mich, dass das sicher für etwas gut sei. Und ob es das war! Es ging sich noch ein Kurzurlaub in Venedig aus. Das Sahnehäubchen kam überraschend und im allerletzten Moment.
Seit meiner Recherche für meinen Blogartikel Gärten in Venedig: Grüne Paradiese und Oasen der Ruhe habe ich den Giardino mistico am Radar. Bislang konnte ich über ihn nicht viel in Erfahrung bringen. Er glich einem gut gehüteten Geheimnis, das ich unbedingt lüften wollte. Drei Jahre lang flatterten Mails hin und her. Drei Jahre lang geschah nichts.
Unter den Arkaden des Markusplatzes hätte ich meine Mails checkend am liebsten einen Freudensprung gemacht. Ich könne zu einer kleinen italienischen Gruppe dazustoßen, wenn ich wollte. Und wie ich wollte!
Dummerweise war für den Tag vor dem vorgeschlagenen Termin meine Abreise geplant. Egal! Ich wollte mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Venedig war wegen der Biennale restlos ausgebucht, dass ich für eine Verlängerungsnachtauf das Festland ausweichen musste. Ein paar Stunden später fuhr ich extra für die Besichtigung wieder zurück. Die Fahrtzeit stand in keiner Relation zur Besichtigungszeit, aber der Aufwand hatte sich gelohnt. In meinem Reisebuch werde ich Ihnen ausführlich davon erzählen. Glauben Sie mir, der Garten ist ein Hit!

Die Heldin von 2024

Die allergrößte Heldin des Jahres 2024 war für mich Gisèle Pelicot. Was sich nach einem Filmdrehbuch anhört, war ihr Martyrium: vom Ehemann betäubt und 80 fremden Männern 200-mal zur Vergewaltigung angeboten. Diese Geschichte ging um die Welt. Madame Pelicot entschied sich aus freien Stücken für einen öffentlichen Prozess, damit die Scham die Seite wechsle. Mit ihrer Stärke und ihrem Mut wird sie zu Recht als Frauenrechtsikone in die Geschichte eingehen. Sie machte anderen Frauen Mut, gegen sexuelle bzw. häusliche Gewalt und gegen ein patriarchales System aufzutreten. Chapeau, Madame!
Wie es in ihrem Inneren aussieht, wie sehr ihre Seele weint, weiß nur sie selbst.

Möge ihre Parole, dass die Scham die Seite wechsle, sich weltweit durchsetzen. Nicht die Opfer, die Überlebenden, brauchen sich zu schämen, sondern die Täter. Leider sind die Täter meist männlich.
Warum erwähne ich dieses Tabuthema in meinem Jahresrückblick? Glücklicherweise bin ich selbst nicht davon betroffen, aber mein Roman Nicht ohne meine Schatulle handelt von patriarchaler Gewalt, wenn auch in anderer Form als im Hause Pelicot.

Wie es sich anfühlt, wenn ein Buchthema immer aktueller wird

Als ich meinen letzten Roman Nicht ohne meine Schatulle schrieb, hätte ich mir niemals gedacht, dass die Themen sexualisierte Gewalt bzw. Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung immer präsenter werden. Inzwischen sind diese Themen im Alltag angekommen. Kassazettel im Supermarkt, Plakate und Werbespots weisen auf Stellen hin, an die sich die Opfer bzw. Überlebenden wenden können. Das ist gut, denn es könnte jederzeit jede oder jeden treffen.
Den Zahn der Zeit getroffen zu haben, mag beflügeln. Die viel zu hohe Zahl der von sexueller Gewalt betroffenen Personen bedrückt mich. Ich ergreife meine Stimme für sie: mit meinem Buch, meiner Homepage, sowie auf Facebook und Instagram.
Mit meinem Buch Nicht ohne meine Schatulle möchte ich für Gewalt in der Familie, besonders jener an Kindern sensibilisieren. Ihre verletzten Seelen sind oft lebenslang traumatisiert. „Nicht ohne meine Schatulle“ ist allen Überlebenden gewidmet. Tauchen Sie ein in diese berührende und stellenweise verstörende Geschichte. Buchen Sie Ihren Tauchgang bitte in Ihrer Buchhandlung.
Wenn Sie selbst ein Gewaltopfer sind, lesen Sie meine Blogartikel Hilfe bei Gewalt in der Familie. Ich habe eine Liste mit nützlichen Kontakten zusammengestellt. Bedenken Sie bitte, dass nicht Sie sich schämen müssen, sondern der Täter.

Was hat mich 2024 erschüttert?

• Der Fall Pelicot und die hohe Zahl an Opfern sexueller und häuslicher Gewalt
• Die Wucht der Krisen: Religion, Politik, Wirtschaft, Klima, Gesundheit
• Dass 29% der erwachsenen Österreicher nicht sinnerfassend lesen können. Das löst bei mir als Autorin eine Sinnkrise aus. Für wen soll ich noch schreiben?
Psychisch Krankheiten nahmen in den letzten drei Jahren rasant zu. Eine neue Volkskrankheit? Das motiviert mich, weiterhin mit meinen Texten gegen die Stigmatisierung psychisch kranker Personen aufzutreten.
• Auch die Buchbranche ist in der Krise: Sie trifft besonders kleinere Verlage. Buchhandlungen kämpfen ebenso ums Überleben und die Online-Riesen reiben sich die Hände. Deshalb kaufen Sie Ihre Bücher bitte in Ihrer Buchhandlung vor Ort.

Dem Bauchgefühl vertrauen

In meinem Blogartikel Sorgen und Angst fressen die Seele auf riet ich, sich seiner Angst zu stellen. Heute würde ich erweiternd raten, dabei nicht mit der Brechstange vorzugehen und in jedem Fall dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen. Menschen schieben gerne unliebsame Dinge auf. Manchmal mache ich das auch. Wer geht schon gerne zu einer Coloskopie? In meinem Fall war die Sorge berechtigt. Jeder Durchfall setzt mich kreislauftechnisch schachmatt. Nicht auszumalen, wie es mir nach einer kompletten Entleerung ginge.
2024 wollte ich mich dieser Sorge stellen. Ich war mächtig stolz auf mich, als ich die Ordination für das Erstgespräch betrat. Im Handumdrehen bliesen die brüllenden und feuerspeienden Vorzimmerdrachen meine Zuversicht weg. Der Arzt schwebte nicht auf meiner Wellenlänge. Der Ostblockcharme der Räumlichkeiten tat das Übrige. Nichts wie weg!
Die beste Entscheidung 2024 war, meinen Termin abzusagen und meinem Bauchgefühl zu vertrauen.
Inzwischen ist alles erledigt. Die Untersuchung war dank einer einfühlsamen Ärztin fast ein Spaziergang. Frau Doktor, in zehn Jahren sehen wir uns wieder. Ich komme wieder, ganz bestimmt auch ohne Angst.

Wenn ein Geschenk zum Schreiben inspiriert

Nein, es handelt sich nicht um einen Schreibratgeber, den mir mein Wichtel bei der Apothekenweihnachtsfeier geschenkt hat, sondern um einen Roman über Venedig. Kaum ausgepackt, spazierte ich in Gedanken durch Venedig und es begann in den Fingern zu jucken. Meine Schreibblockade löste sich. Ich holte mein Manuskript aus dem Tiefschlaf und schickte meine Romanidee in den Winterschlaf. Jetzt bin ich motiviert, das Manuskript endlich zu Ende zu schreiben.

Mein Motto für 2025

Flexibel bleiben

Wie können Sie mich 2025 als Autorin unterstützen?

Ganz einfach! Indem Sie meine Bücher und Blogartikel lesen, mir auf Facebook und Instagram folgen, liken und fleißig kommentieren, aber auch indem Sie eine kurze Buchkritik schreiben. Für uns AutorInnen sind Reaktionen von LeserInnen das Salz in der Suppe. Seien Sie bitte mein Salzstreuer.
Begeben Sie sich auf Kopfreisen nach Venedig, in die Normandie, ins Baltikum, in die Karibik oder in die Untiefen der menschlichen Seele. Lassen Sie mich bitte wissen, wie sie Ihnen gefallen haben.

Sind Sie BuchbloggerIn? Melden Sie sich gerne. Ich freue mich auf eine Zusammenarbeit.
Sind Sie JournalistIn? Lassen Sie uns über Tabuthemen plaudern, z.B. über die Stigmatisierung psychisch Kranker, die Traumatisierung missbrauchter Kinder usw.

Meine 9 Ziele für 2025

  1. Venedig-Reisebuch fertig schreiben, überarbeiten und Verlag suchen
  2. Romanidee fertig entwickeln und mit dem Schreiben beginnen
  3. Blogartikel schreiben
  4. Weiterhin über Tabuthemen, wie psychische Erkrankungen, Traumatisierungen und sexuelle Gewalt schreiben.
  5. Social Media: mehr Qualität als Quantität
  6. Fernreise
  7. Endlich wieder nach Frankreich, in eines meiner Lieblingsländer reisen
  8. Ich will MEER
  9. Die Erkenntnisse von 2024 umsetzen.

Ich sehe es schon kommen. Zu viele Ziele für ein Jahr. Schauen wir mal, dann sehen wir schon.

Ich wünsche Ihnen ein gesundes, erfolgreiches, lesefreudiges und reiselustiges 2025.
Alles Liebe,
Ihre @schreibendeApothekerin