Im Herbst fällt mit den Blättern die Stimmung. Deshalb fürchten Sie sich vor dem leidigen Blues? Das brauchen Sie nicht. Es gibt einen Weg aus der Abwärtsspirale von Antriebslosigkeit, Melancholie und Stimmungsschwankungen. Diesmal schlagen Sie dem Herbstblues ein Schnippchen! Vielleicht zeigen Sie ihm sogar die lange Nase? Mit meinen Tipps gegen den leidigen Blues können Sie gut in den Frühling kommen. Ich bin Barbara Schwarzl, die schreibende Apothekerin. Ich setze auf Prävention, denn vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen.

Haben Sie schon einmal Kinder beobachtet, wie Sie glücklich im Freien herumtollen? Sie lassen gerne bunte Blätter über sich regnen und können gar nicht genug davon bekommen. Kindern ist jede Jahreszeit recht. Jeder Tag ist für sie ein Erlebnis. Aber was tun wir Erwachsene? Wir hetzen von einem Termin zum anderen, jagen viel zu vielen Verpflichtungen nach, ohne den Augenblick zu genießen, ohne im Hier und Jetzt zu sein. Kinder fürchten sich nicht vor dem Herbst und vor dem Winter. Ja, es lohnt sich, die ruhigeren Monate zu genießen: Um wie die Natur zur Ruhe zu kommen, um innezuhalten, um sich zu erholen, um Kraft für einen fulminanten Frühling zu schöpfen.

Was verursacht eigentlich eine Herbstdepression?

Denken Sie an Ihre Zimmerpflanzen. Stellen Sie sie in einen dunklen Winkel, werden sie verkümmern.
Beim Menschen verhält es sich ähnlich. Sonnenlicht sorgt für Wohlbefinden. Dahinter stecken komplizierte biochemische Prozesse. Vereinfacht gesagt regt Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D an. Dieses Sonnenvitamin steht in einem engen Zusammenhang mit Serotonin, einem Botenstoff, der im Körper weiter zu Melatonin abgebaut wird. Ein Melatoninmangel wiederum verursacht Schlafprobleme. Sinkt der Serotoninspiegel zu weit ab, können Depressionen entstehen.
Ihr Körper ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Wenn Sie ihm genügend von den Ausgangsstoffen anbieten, produziert diese Wundermaschine alles selbst und angepasst an tageszeitliche Schwankungen.
Nehmen wir wieder den Vergleich mit Ihren Pflanzen zur Hand. Sie stellen sie an den besten Platz, gießen sie und verwöhnen sie sogar mit regelmäßigen Düngergaben. Ähnlich fürsorglich behandeln Sie künftig sich selbst. Welche Nährstoffe und Arzneipflanzen guttun gegen den Blues verrate ich in meinem Blogartikel Vitamine, Lavendel & Co.

17 Tipps für eine Zeit ohne den leidigen Blues

  1. Es werde Licht. Natürlich wissen Sie längst, dass Sie sich an sonnigen Tagen wohler fühlen. Vielleicht können Sie Ihren Terminkalender adaptieren, um sonnige Phasen zu nützen? Oder verlagern Sie Ihre Pausen spontan nach draußen? Bei zu wenig Tageslicht kann eine Lichttherapie-Lampe Abhilfe leisten.

  2. Wunderwaffe Sauerstoff: Je länger Sie sich in einem Raum aufhalten, umso abgestandener ist die Luft darin. Sie fühlen sich träge und Ihre Konzentration lässt nach. Darum sorgen Sie für regelmäßige Frischluftzufuhr. Am besten atmen Sie gleich vor dem offenen Fenster mehrmals tief ein und aus. Wie wäre es mit ein paar Gymnastikübungen als Draufgabe?

  3. Seien Sie kein Couch-Potato! Wer zu viel rastet, der rostet. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie eine Sportskanone werden oder für den nächsten Marathon trainieren. Jede Art von Bewegung ist erlaubt. Sie wollen tanzen? Dann tanzen Sie. Ihnen gefällt Yoga? Dann betreiben Sie Yoga. Hauptsache, Sie bewegen sich und das am besten regelmäßig. Bewegen Sie sich, bildet Ihr Körper Glückshormone: Dopamin, Serotonin und Endorphine. Wie klingt das?
    Es gibt kein falsches Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Also, raus aus der warmen Stube.

  4. Genießen Sie die Wunder der Natur! Hand aufs Herz, wann waren Sie zuletzt in einem Wald oder in einem Park? Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um damit zu beginnen. Blätter tanzen Ballett und regnen auf Sie herab. Sehen Sie nur, wie sie golden leuchten oder rot glühen. Riecht es für Sie auch nach Herbst? Ist Ihnen aufgefallen, dass der Herbst anders als der Frühling riecht? Hören Sie, wie es unter Ihren Füßen raschelt? Kehrt die Freude und die Neugierde Ihrer Kindheit zurück?

  5. Gesunde Ernährung als gutes Investment: Vitaminreiche Kost muss nicht fad schmecken. Dass sich damit vielen Krankheiten vorbeugen lassen, sollte sich herumgesprochen haben. Ebenso, dass heimisches Obst und Gemüse aufgrund der kürzeren Lagerung und des kürzeren Transports eine höhere Nährstoffdichte haben. Greifen Sie auf das saisonale Angebot zurück. Der Umwelt und Ihrem Körper zuliebe. Nur mit ausgewogener Ernährung vermeiden Sie Mängel. Bedenken Sie, auch Ihre Nerven brauchen die richtige Nahrung. Junkfood mag satt machen, liefert Ihnen aber keine wertvollen Nährstoffe. Mehr darüber in meinem Blogartikel Vitamine, Lavendel & Co.

  6. Von innen wärmen: Jetzt ist die Zeit für aromatische Tees, für Suppen und Eintöpfe und exotische Gewürze. Ingwer, Chili, Pfeffer, Gewürznelken, Zimt, Kardamom, Kurkuma, Rosmarin, Thymian, Anis, Fenchel, Kümmel und viele andere wärmen von innen, bringen Ihre Verdauung in Schwung und regen Ihre Sinne an. Genießen Sie das vom Magen aufsteigende wohlige Gefühl.

  7. Bringen Sie Farbe in Ihr Leben! Wenn Ihre Stimmung an manchen Tagen zu kippen droht, wählen sie ein bunteres, schrilleres Outfit. Kümmern Sie sich nicht darum, wie andere es finden könnten.

  8. Blütenpracht gegen den Herbstblues: Vorhin habe ich den Vergleich mit Zimmerpflanzen angestellt. Ja, ich liebe Pflanzen und bin ein Pflanzen-Messie. In unserem Garten habe ich bald keinen Platz mehr für Neuzugänge. Ich bin stolz darauf, dass immer etwas blüht. Sogar im Winter. Gartenarbeit kann glücklich machen. Lesen Sie gerne darüber mehr in meinem Blogartikel Gärtnernd zu mehr Wohlbefinden. Sie haben keinen Garten? Dann peppen Sie Ihren Balkon oder Ihre Fensterbank auf. Seien Sie experimentierfreudig und entdecken Sie Ihren grünen Daumen.

  9. Hyggelig: Probieren Sie es mit Gemütlichkeit! Hyggelig bedeutet im Dänischen und Norwegischen gemütlich, angenehm, behaglich usw. Hygge ist der Inbegriff für Gemütlichkeit als Heilmittel für dunkle und nasse Tage. Auf dem Sofa kuscheln, mit einer guten Tasse Tee und frisch gebackenem Kuchen, bei Kerzenschein oder warm temperiertem Licht, vielleicht sogar vor einem offenen Kamin. Hygge steht für nordisches Lebensgefühl. Für Ihre Wohlfühloase brauchen Sie nicht unbedingt einen Innenarchitekten. Warme Erdtöne, eine flauschige Decke, Kerzen, herbstliches Dekomaterial aus der Natur und ätherische Öle aus der Apotheke reichen für den Anfang.

  10. Wie man sich bettet, so schläft man. In einem hübschen Schlafzimmer fühlen Sie sich nachts gewiss wohler. Sorgen Sie für Schlafrituale. Knipsen Sie rechtzeitig vor dem Zubettgehen Ihre Sorgen und das Handy aus. Bei Schlafproblemen fragen Sie nach in der Apotheke Ihres Vertrauens, denn erholsamer Schlaf ist für Ihr Wohlbefinden unabdingbar.

  11. Wellness und Massage: Sorgen lasten zentnerschwer auf unseren Schultern. Auch Kälte, Stress, Homeoffice und zu wenig Bewegung verhärten unsere Muskeln. Kein Wunder, dass Rücken und Kopf schmerzen und sogar die Verdauung verrücktspielt. Ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper und umgekehrt.
    Gönnen Sie sich regelmäßig eine wohltuende Massage, um Blockaden zu lösen. Wenn alles im Fluss ist, fühlen Sie sich bestimmt besser. Entspannen und genießen Sie!

  12. Auch kleine Reisen führen zum Glück. Gönnen Sie sich eine kurze Auszeit von Ihrem stressigen Alltag. Es muss nicht immer ein Trip ans andere Ende der Welt sein wie in meinem Roman Dreierblues. Wetten, dass es in Ihrer näheren Umgebung viel zu entdecken gibt? Entdecken und genießen Sie!

  13. Lieben Sie sich selbst! Seien Sie nicht so streng mit sich. Klopfen Sie sich hin und wieder auf die Schulter, loben Sie sich. Ein gesundes Maß an Selbstliebe tut gut.

  14. Freunde und Familie: Der Mensch ist ein geselliges Wesen. Zusammen ist man weniger allein. Wir brauchen zwischenmenschliche Beziehungen, Zuneigung und die eine oder andere Streicheleinheit wie die Luft zum Atmen. Die Pandemie hat uns gelehrt, wie wichtig Geselligkeit für unser Seelenwohl ist.

  15. Ein Hobby für die kalte Jahreszeit: Gibt es irgendetwas, was Sie immer schon tun wollten, wofür Ihnen aber die Zeit fehlte? Macht es Ihnen Spaß, zu malen, zu basteln, handzuarbeiten oder sich als Handwerker zu betätigen? Oder wollten Sie immer schon die Sprache Ihres Lieblingsreiselandes lernen? Machen Sie, was Ihnen Freude bereitet. Wetten, dass dieser Herbst und Winter schnell verflogen sein werden??

  16. Schwung in den Alltag bringen: Selbst wenn Pizza ihr Lieblingsgericht ist, möchten Sie sie vermutlich nicht jeden Tag essen. Irgendwann verginge Ihnen der Gusto. Wenn jeder Tag mit immerzu den gleichen Tätigkeiten ausgefüllt ist, werden Sie sie irgendwann verabscheuen. Eintönigkeit ist öde. Auch Ihr Alltag verlangt nach Abwechslung. Schauen Sie wieder Ihren Lieblingsfilm, hören Sie Ihre Lieblingsmusik, lesen Sie ein Buch, gehen Sie ins Kino, ins Theater, in die Oper, schaffen Sie sich Freiräume für ganz besondere Momente.

  17. An der positiven Einstellung arbeiten: Habe ich Sie noch immer nicht überzeugt, dass Sie dem Blues ein Schnippchen schlagen können? Finden Sie, dass die Natur im Herbst stirbt und im Winter mausetot ist? Erwachen Ihre Geister erst im Frühling? Fühlen Sie sich erst dann wieder lebendig?
    Ich kann Sie verstehen. Glauben Sie mir, es hilft ungemein, an der inneren Einstellung zu arbeiten. Ich denke nicht mehr wehmütig, sondern in Dankbarkeit an den vergangenen Frühling und Sommer. Ich sehe mir Urlaubsfotos an, schwelge in Erinnerungen und schmiede Pläne für das nächste Jahr. Inzwischen kann ich dem Herbst und Winter einiges abgewinnen. Ich nütze die Zeit zum Lesen und zum Schreiben. Oft staune ich, wie schnell es Frühling wird. Eine positive Einstellung erleichtert vieles.

Wann ist Schluss mit Herumdoktern?

Ich bin Apothekerin und könnte Ihnen eine Unzahl von rezeptfreien Phyto- und Nährstoffpräparaten empfehlen. Diese können genauso wie schulmedizinische Arzneimittel Wechsel- und Nebenwirkungen haben. Deswegen lege ich Ihnen ein Beratungsgespräch in der Apotheke Ihres Vertrauens ans Herz. Das eingangs erwähnte Vitamin D ist nicht das oft viel gepriesene Allheilmittel. Dem Laien rate ich von eigenständigen Experimenten ab. Fehlerhafte Dosierungen können durchaus schaden.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Fühlen Sie sich stimmungsmäßig im Dauertief? Können Sie Alltägliches nur mit Mühe bewerkstelligen? Möchten Sie morgens nicht mehr aus dem Bett steigen? Dann ist Schluss mit Herumdoktern und ein Arzt muss her! Eine Depression muss behandelt werden. Sie brauchen sich nicht dafür zu schämen! Es leiden mehr Menschen unter Depressionen, als Sie es sich ausmalen können.

Wie wir es drehen oder wenden, ein gesunder Lebensstil ist die beste Investition in Ihre Gesundheit. Kommen Sie gut durch den Herbst, Ihre schreibende Apothekerin.

In eigener Sache

Als Apothekerin liegt mir das Seelenheil meiner PatientInnen am Herzen und als Autorin jenes meiner LeserInnen und der Figuren meiner Bücher.
In meinen psychologischen Romanen sind manche Figuren nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen. Aber sie kämpfen mit vereinten Kräften für ein besseres Schicksal. Wie Sie und ich, haben auch sie ihre Hochs und Tiefs. Manchmal haben Sie sogar den Blues. Ich sehe meine Bücher als Beitrag, um gegen die Stigmatisierung von psychisch Kranken anzukämpfen. Dafür ist Spurensuche. Diagnose Schizophrenie das beste Beispiel.
Reisen ist für mich der Schlüssel zum Glück. Ich reise für mein Leben gerne und schreibe ebenso gerne darüber. Zum Beispiel über das Baltikum, über Venedig, die Normandie oder die Dominikanische Republik. Folgen Sie mir gerne auf Facebook und Instagram, um über meine Bücher und mich am Laufenden zu sein.