Sightseeing ist anstrengend, besonders in Venedig. Nur kurz in einem grünen Paradies, in einer Oase der Ruhe entspannen und die Seele baumeln lassen? Dieser Wunsch ist erfüllbar, denn auch in Venedig gibt es Gärten. Viele liegen verborgen hinter Palastmauern. Einige geheime Gärten können Sie in exklusiven Führungen besichtigen, andere wiederum als MuseumsbesucherIn oder Hotelgast.
In diesem Blogartikel stelle ich Ihnen weniger verborgene Gärten und öffentliche Parks in Venedig vor. Wetten, dass Sie an dem einen oder anderen schon einmal vorbeigegangen sind??
Ich bin Barbara Schwarzl, die schreibende Apothekerin mit unersättlicher Reiselust und Autorin von Reisebüchern. Ich kenne Venedig sehr gut und freue mich, wenn ich Sie an meinem Wissen teilhaben lassen darf.
Grüne Paradiese in der Serenissima:
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Waren Sie schon einmal im Giardino Papadopoli? Er liegt nur einen Steinwurf von der Piazzale Roma, der Endstation der Busse und neuerdings auch der Straßenbahn, entfernt. Direkt hinter den Kiosken verbirgt sich ein grünes Paradies. Genießen Sie den Schatten der Bäume, lustwandeln Sie zwischen Steinfiguren und starten Sie Ihren nächsten Aufenthalt in Venedig völlig entspannt. Ein Abstecher lohnt sich nicht nur zur An- und Abreise, denn der Giardino Papadopoli ist nicht weit von der Frari-Kirche oder der Scuola Grande di San Rocco entfernt.
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Wenn Sie mit dem Zug nach Venedig reisen, folgen Sie vermutlich dem Menschenstrom vom Bahnhof Santa Lucia Richtung Rialto bzw. San Marco. Bevor Sie den Ponte delle Guglie überqueren, befindet sich linker Hand ein wenig versteckt der Parco Savorgnan. Kleine Kinder werden sich über Karussell, Rutschen, Schaukeln und Wippen freuen.
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In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof liegt der Giardino Mistico dei Carmelitani Scalzi. Er soll sehr schön sein. Ich gestehe, eine Besichtigung gelang mir bislang nicht. Der Eingang befindet sich vermutlich im Klosterladen links von der Chiesa Santa Maria di Nazareth. Dort können Sie den Melissengeist der Karmeliterinnen kaufen, sofern Sie mehr Glück als ich mit den Öffnungszeiten haben.
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Wussten Sie, dass sich ein grünes Paradies direkt hinter der Piazza San Marco befindet? Die Giradini Reali sind wieder öffentlich zugänglich. In keinem anderen öffentlichen Park in Venedig blüht es so prächtig.
Gehen Sie von der Piazza San Marco bei den Ramschbuden vorbei Richtung Bootsanleger San Marco und gehen Sie durch das schmiedeeiserne Tor. Genießen Sie die Ruhe im Herzen Venedigs. Das Foto, das diesen Blogartikel einleitet, habe ich dort aufgenommen. -
Eine andere Möglichkeit, den Touristenmassen rund um San Marco zu entfliehen, ist ein Spaziergang entlang der Riva degli Schiavoni und weiter an der Riva dei Sette Martiri. Dort finden Sie den kleinen Giardino della Marinaressa.
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Nur ein kleines Stück weiter liegen die Giardini della Biennale, die mit ihren Pavillons zu den Öffnungszeiten der Biennale zum Eintrittspreis zugänglich sind.
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Oder Sie spazieren durch die angrenzenden Giardini Publici, der größten Gartenanlage Venedigs. Lustwandeln Sie zwischen Steinfiguren und genießen Sie die grandiose Aussicht auf den Lido oder entspannen Sie in einer lauschigen Nische. Zur Rosenblüte ist der Park besonders schön.
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Lust auf einen Kaffee im Grünen? Dann sollten Sie sich das Caffè La Serra in der Via Giuseppe Garibaldi, gleich in der Nähe der Giardini della Biennale und der Giardini Publici, auch Napoleonici genannt, anschauen. Es befindet sich in einem alten Glashaus. Ob drinnen oder draußen im Garten: Kaffee trinken, sich stärken, Seele baumeln lassen und Pflanzen bestaunen. Wie klingt das?
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Noch schöner und nobler mit atemberaubender Aussicht auf den Canal Grande können Sie Ihren Drink im Giardino Segreto di Ca Nigra, der zum Hotel Ca ‘Nigra Lagoon Resort gehört, einnehmen.
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Interessieren Sie sich für Kunstgegenstände aus dem 17. und 18. Jahrhundert? Solche Exponate finden Sie im Museo del Settecento in der Ca’ Rezzonico. Als MuseumsbersucherIn können Sie im schönen Garten mit reichem Buchsbaumbestand spazieren.
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Ähnliches gilt für die Fondazione Querini Stampalia. Sie ist in einem wunderschönen und sehr gut erhaltenen Palast am Campo Santa Maria Formosa untergebracht. Den Garten, die Area Carlo Scarpa, können Sie im Rahmen des Museumsbesuch besichtigen. Allerdings ist er sehr klein.
Bäume auf Plätzen Venedigs?
Die gibt es durchaus. Einfach Augen offenhalten! Lassen Sie sich wie die Venezianer auf einer schattigen Bank oder besser gleich in einer Bar nieder. Ab Mitte des Nachmittags sind die Campi sehr belebt. Kinder spielen Ball, fahren Rad oder tollen herum und die Erwachsenen diskutieren angeregt miteinander.
Meine Lieblingsplätze sind:
Campo San Polo
Campo San Giacomo dell` Orio: Er trägt den Lorbeerbaum im Namen. 😉
Campo Santa Maria Formosa
Campo Santa Margherita
Campo SS. Giovanni e Paolo
Grüne Paradiese, Oasen der Ruhe auf den Inseln:
Diese sind gut mit den Vaporetti erreichbar. Da sie nicht so häufig angelaufen werden, müssen Sie ausreichend Zeit einplanen. Deswegen sind die Inseln für Tagesbesucher eher uninteressant.
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San Servolo liegt vor den Toren der Riva Schiavonni. In nur fünf Minuten gelangen Sie mit der Linie 20 im Stundentakt dorthin. Die Insel hat eine dunkle Vergangenheit, von der das Museo del Manicomio eindrucksvoll erzählt: Wie menschenunwürdig psychisch Kranke bis in die 1970er Jahre auf der Insel behandelt worden sind. Heute befindet sich keine psychiatrische Klinik mehr auf der Insel, sondern ein Tagungszentrum, weiters ein wundervoller Park und ein wenig versteckt sogar ein Café.
San Servolo ist eine grüne Oase der Ruhe. Der Trubel von San Marco scheint weit weg, dabei liegt er nur fünf Minuten mit dem Boot entfernt. -
Die Friedhofsinsel San Michele liegt mit dem Vaporetto am Weg nach Murano, Burano und Torcello. Es ist dort angenehm ruhig und wunderbar grün. Warum nicht einen kurzen Zwischenstopp einlegen?
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Der Lido ist mit seinen Privatgärten eine grüne Insel. Natürlich gibt es dort auch öffentliche Parks. Abseits des Sommers ist der langgezogene Strand eine Oase der Ruhe und für mich eine willkommene Abwechslung zur belebten Stadt Venedig.
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Die Nachbarinsel Pellestrina können Sie mit dem Bus Nummer 11 vom Bootsanleger am Lido und mit der Fähre erreichen. Ich empfehle die Erkundung mit dem Rad.
Pellestrina ist eine ruhige Fischerinsel. Auf der einen Seite liegt die Lagune, auf der anderen Seite das Meer. Dort erwartet Sie absolute Ruhe. Der letzte Zipfel der Insel ist mit Büschen und Bäumen bewachsen. Wenn Sie sich dort hindurchwagen, können Sie über Dünen zum Meer klettern. -
Torcello ist eine kleine, aber grüne Insel. Wer dorthin kommt, will üblicherweise die Basilika Santa Maria Assunta mit ihren venezianisch-byzantischen Mosaiken und den Campanile besichtigen. In der Nebensaison steht die Chance auf eine Oase der Ruhe sehr gut.
Venedig bietet so viel mehr als die üblichen Touristenmagnete. Sehnen Sie sich nach einer Erkundung Venedigs abseits der Trampelpfade? Die beschreibe ich eindrucksvoll in meinem Roman Alles anders. Auf Umwegen angekommen. (Aktuell ist er nur bei Morawa im Citypark Graz erhältlich.)
Einen Garten zu besuchen ist schön, aber auch ihn zu umsorgen. Darüber spreche ich in meinem Blogartikel Gärtnernd zu mehr Wohlbefinden.
Habe ich Ihre Reiselust geweckt? Wie wäre es mit einer (Kopf)Reise ins Baltikum oder in die Dominikanische Republik?
Verreisen Sie auch gerne in die Untiefen der Seele? Fein, da hätte ich weitere Buchtipps von mir: Nicht ohne meine Schatulle, Dreierblues und Spurensuche. Diagnose Schizophrenie.
Viel Spaß beim Lesen, Reisen und Gartln. Bleiben Sie gesund!
Ihre schreibende Apothekerin
P.S.: Mehr von der schreibenden Apothekerin
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