Wumms! Seine Faust trifft Sie. Fester und immer fester. Manchmal schlägt er sogar die Kinder. Wenn er nur tobt, droht und schreit, ist es ein besserer Tag. Sie haben Angst vor ihm. Angst vor Ihrem eigenen Mann. Neulich musterte Sie die Nachbarin. Sie wüsste, wohin sich Frauen wenden könnten, um Hilfe bei Gewalt in der Familie zu erhalten. Am liebsten hätten Sie nach der Adresse gefragt. Aus Angst, alles nur noch schlimmer zu machen, aus Angst, dass er Ihnen die Kinder wegnehmen könnte, taten Sie es nicht. Sie sitzen in der Falle.
Sie schämen sich: für ihn und sich selbst. Sie reden sich ein, dass er es nicht so meint, dass wieder alles besser werden wird. Sie rücken die dunkle Sonnenbrille zurecht, hinter der Sie das blaue Auge an diesem trüben Tag verstecken. Als die Haustür hinter Ihnen zufällt, flackert ein Gefühl von Freiheit auf. Ihr Zuhause ist längst zu Ihrem Gefängnis geworden.
Seit Monaten lesen Sie wie ich auf Supermarktbelegen: „Häusliche Gewalt? Wir bieten Hilfe.“ Das stimmt Sie nachdenklich. Ebenso die Tatsache, dass seine Gewaltausbrüche immer heftiger werden und dass von immer mehr Frauenmorden in Österreich die Rede ist. Ihre innere Stimme warnt Sie, etwas zu unternehmen. Sie sollten Hilfe annehmen, wenn Sie nicht als Zahl Eingang finden wollen in die Statistik für Femizide. Bitte unternehmen Sie etwas, bevor es zu spät ist.

Früher konnte Sie nichts aus der Fassung bringen. Sie strahlten mit der Sonne um die Wette. Aber jetzt droht Sie eine dunkle Wolke zu erdrücken und versetzt Sie in eine Weltuntergangsstimmung. Sie fühlen sich deprimiert, traurig, weinerlich. Sie sind gereizt. Ihre Gedanken drehen sich im Kreis. Sie blicken sorgenvoll in die Zukunft. Psychische Probleme sollen das sein? So ein Blödsinn! Das haben die anderen, aber doch nicht Sie! Vielleicht sind nur die Nerven überstrapaziert, denn es war viel los in letzter Zeit. Reden sollen Sie? So ein Quatsch! Wie es in Ihnen aussieht, geht niemanden etwas an? Das ewige „Nimm es nicht so schwer“ können Sie nicht mehr ertragen? Ich will nicht mehr, ein Gedanke, der sich immer mehr festzusetzen droht. Plötzlich versetzt Sie Weihnachten und der nahende Jahreswechsel in einen psychischen Ausnahmezustand. Sie fühlen sich einsam. Liebe Menschen fehlen. Sie erinnern sich nostalgisch zurück an eine bessere Zeit, als alles noch gut, als alles noch im Lot war. Ihre Seele weint. Unaufhaltsam und heftig.
Dass immer mehr Seelen in Not sind, ist sicher ein schwacher Trost. Diese nicht enden wollende Pandemie bringt jede/jeden von uns an ihre/seine Grenzen. Gründe für seelische Probleme gibt es zuhauf: Sorgen um die Existenz, ums nackte Überleben; Partnerschaftsprobleme; Lockdowns, unüberschaubare Regeln, Reisebeschränkungen; das Reizthema Corona, das mittlerweile sogar Familien spaltet; Krankheits- oder gar Todesfälle in der Familie, Long-Covid; Überlastung in den systemrelevanten Berufen. Zu viel Belastung, zu viel Negatives, zu wenige Lichtblicke, zu wenig Positives, zu wenig Perspektive. Kein Wunder, dass psychische Erkrankungen rasant zunehmen. Die Pandemie führt uns schmerzhaft vor Augen, dass es jederzeit jede oder jeden von uns treffen kann. Psychische Erkrankungen bereiten Angst vor Ausgrenzung. Deswegen ist es so schwierig, sich psychische Probleme einzugestehen.

„Nix ist fix“, war das Motto 2021. Was am Vortag galt, war am nächsten Tag bereits überholt. Euphorisch gefasste Pläne und Hoffnungen zerplatzten wie Seifenblasen. Resilienz und Achtsamkeit blieben nicht länger plakative Begriffe. Sie prägten meinen Tagesablauf, genauso wie viel zu viel Arbeit und Dauerstress. Wie an einer maroden Karosserie lassen sich die Verschleißerscheinungen nicht mehr kaschieren. Ich bin reif für die Insel. Mit den Bildern von klarem Wasser in einer Karibik-Bilderbuchidylle schnurrt in meinem Kopf ein Ohrwurm aus den 1980ern und wird von einem anderen hartnäckig mit „irgendwann bleib ich dann dort“ unterbrochen.
Ich bin Barbara Schwarzl, die schreibende Apothekerin. Ich schreibe psychologische Romane und Reisebücher. Seit dieses böse Virus uns tyrannisiert, herrscht bei mir reisetechnisch absolute Flaute. Ich fühle mich wie ein Segelboot, das hinaus aufs offene Meer möchte, dessen Taue aber so unheilvoll verknotet sind, dass es nicht und nicht auslaufen kann. Dennoch gab es für mich als Autorin einige Meilensteine. Darüber und wie ich als Apothekerin die Pandemie an vorderster Front erlebe – aber nicht nur! –, erzähle ich in meinem Jahresrückblick 2021.
Übrigens, dieser Jahresrückblick 2021 ist Judith Peters von Sympatexter zu verdanken. Sie hat auf FB aufgerufen, zusammen an einem #jahresrückblog21 zu schreiben. Ihre Energie war ansteckend. Sie wurde nicht müde, uns 20 Tage lang zu motivieren. Danke, Judith! ;)

Alle Jahre wieder kehrt sie wieder. Unheilvoll und gefürchtet: die dicke Nebeldecke, die die Stimmung in den Keller purzeln lässt. Fühlen Sie sich müde, energie- und kraftlos? Sind Sie gereizt? Dreht sich Ihr Gedankenkarussell? Ihr Appetit auf Süßes kennt keine Grenzen? Fühlen Sie sich überlastet von Corona bedingtem Homeoffice und Homeschooling? Die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Auswahl an Nährstoffen und Heilpflanzen können Sie gelassener durch diesen Winter kommen.
Ich bin Barbara Schwarzl, die schreibende Apothekerin. Ich schreibe Reise- und psychologische Romane. In meinen Romanen Spurensuche. Diagnose Schizophrenie , Dreierblues und Nicht ohne meine Schatulle thematisiere ich psychische Erkrankungen. In diesem Artikel verrate ich Ihnen als Apothekerin Tipps für ein besseres psychisches Wohlbefinden.